Krematorium
Kontakt
Web:www.pohrebvliberci.czDie Feuerburg
Das Krematorium wurde in den Jahren 1915-1917 auf dem Perštýn-Berg nach dem Entwurf des Architekten Rudolf Bitzan errichtet, der seinem Projekt den etwas mythischen Namen Feuerburg gab. Die Architektur des Gebäudes ist monumental und symbolisch. Wahrscheinlich beabsichtigte der Autor das Gebäude für Feuerbestattungen von Gebäuden der Kirchen zu unterscheiden und entwarf daher seine Feuerburg als einen Raum, der an antike Tempel erinnert. Dazu passt auch die nüchterne, jedoch symbolträchtige Dekoration.
Die Halle des Feuers
Die massive Treppe vor dem Eingang wird von mythischen Wächterfiguren mit Schilden bewacht - ein Werk von Professor Alois Rieber - auf den Schilden befinden sich Kreise mit den Tiersymbolen einer Eule, einer Schlange, eines Löwen und eines Adlers, die für Schlaf, Wiedergeburt, Tapferkeit und Stärke stehen. Der Innenverzierung dominierte ein Mosaik, das einen Mann und den mythischen Vogel Phönix darstellt, der aus der Asche aufsteigt - ein Symbol für Unsterblichkeit und Auferstehung.
Ein Krematorium, in dem keine Einäscherungen vorgenommen werden durften
Doch der Weg zum Bau des Krematoriums war lang und schwierig. Sein Bau wurde vom Verein der Freunde der Bestattung "Die Flamme" zu einer Zeit vorangetrieben, als die Gesetze der österreichisch-ungarischen Monarchie solche Bestattungen nicht zuließen. Der Streit endete vor Gericht, das entschied, dass das Krematorium zwar gebaut werden kann, aber darin nicht eingeäschert werden darf. Und so geschah es dann auch. Der Grundstein wurde im Mai 1915 gelegt, das Gebäude wurde im Juli 1917 fertiggestellt und im August desselben Jahres eingeweiht. Die Verstorbenen wurden jedoch bis zur Gründung der unabhängigen Tschechoslowakei zur Einäscherung in die benachbarte deutsche Stadt Zittau gebracht.
Die erste Einäscherung auf dem Gebiet der Republik
Der Betrieb des Krematoriums konnte erst nach dem Zusammenbruch der Monarchie aufgenommen werden. Die erste Feuerbestattung fand hier am 31. Oktober 1918 statt, und es war die allererste Beerdigung dieser Art auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik. Endlich konnte der Auftrag des Gebäudes, der so wortgewandt und ehrfürchtig auf der Fassade des Krematoriums vermerkt ist, erfüllt werden. "Reines, helles, urgöttliches Feuer, nimm den Körper des Toten in deine Arme.“
Urnenhain
Das Liberecer Krematorium ist eines der eindrucksvollsten in unserem Land, und der Urnenhain wurde als Begräbnisstätte mit einer völlig neuen Philosophie konzipiert, die mit ihrem luftigen Raum und dem niedrigen Grün die Zerbrechlichkeit des Lebens und die Kraft der Natur symbolisierte.