Liberecer Schloss
Das Liberecer Schloss wurde im Renaissancestil errichtet, der Bau wurde 1587 fertiggestellt. Im Schloss ist die wertvolle Renaissancekapelle von Anfang des 17. Jahrhunderts erhalten geblieben. Zugänglich ist der schöne Park, der ideal zur Erholung und für einen kurzen Spaziergang ist.
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– nicht verfügbar –Schloss Redern
Die Brüder Christoph und Melchior von Redern ließen in den Jahren 1583 – 1587 den Familiensitz errichten, der ihre ständig wachsende Bedeutung in der Habsburgermonarchie unterstrich. Man nimmt an, dass Marcus Spazio aus Lanz, der in Görlitz wirkte, der Baumeister war. Er hatte das ursprüngliche Rathaus in Liberec errichtet und führte auch den Umbau der Burg Frýdlant zu einem Renaissanceschloss aus. Auch das Schloss Liberec hatte die Formensprache der Spätrenaissance, zwei Etagen, ein Satteldach und eine Mauer als Grundstücksumfriedung, die in den Ecken Bastionen von ovalem Grundriss hatte.
Kapelle der Hl. Katharina
Nach dem Tod der beiden Brüder wurde Katharina von Redern, eine geborene Gräfin von Schlik, zur Verwalterin des Nachlasses bestellt und ließ in den Jahren 1604 – 1606 in einer Ecke des Schlosses eine Kapelle einbauen. Der Baumeister war offenbar Jan Arkon aus Zittau. Die Inneneinrichtung ist weitestgehend im Originalzustand erhalten. Das wertvollste ist der sieben Meter hohe Altar, den größten Teil der südlichen Wand nimmt dann der Gebetsraum der Familienangehörigen ein, im Osten befindet sich die Orgelempore und auf der Nordseite steht die Kanzel. Der verhältnismäßig kleine Innenraum ist nicht von einem Gewölbe überspannt, sondern mit einer Kassettendecke ausgestattet, die 42 Felder hat und durch ornamentale Motive gestaltet ist. Der prunkvolle Eindruck des Innenraumes der Kapelle bringt dem Besucher die ausgezeichnete Handwerkskunst näher, prächtige Schnitzarbeiten und Malereien mit Vergoldungen. Von außen ist die Kapelle recht einfach gehalten, überspannt von einem Türmchen mit Laterne. In derselben Zeit wie die Kapelle entstand in der nördlichen Ecke des Schlosses ein Turm, den eine Windfahne trägt, in der man die Jahreszahl 1604 erkennt. Es ist der einzige Turm des Schlosses, der bis heute erhalten ist.
Nostitz-Flügel
Im Jahr 1609 wurde senkrecht an die Kapelle ein Flügel für Katharinas Schwester, Nicola von Nostitz, eine geborene von Schlick, angebaut. Der zweigeschossige Bau mit einfachen Arkaden vollendete den inneren Schlossbereich, aus dem später ein bedeutsamer Ehrenhof wurde. Aus diesem Flügel führte ein Durchgang auf die Orgelempore der Kapelle.
Ein Feuer als göttliche Strafe
Im Jahr 1615 erfasste das Schloss ein Feuer, das zwar die Kapelle verschonte, den Flügel derer von Redern jedoch bis auf die Kellergewölbe niederbrannte. Die Bürger schrieben das Feuer dem gottlosen Verhalten der Gräfin zu, die die kleine Statue der Jungfrau Maria aus dem Kirchlein von Hejnice nach Liberec sogar mit den Opferkerzen umsetzte und diese für ihre Tafelgebräuche umschmelzen ließ. Der Umbau des ausgebrannten Schlosses wurde dem Baumeister Jan Arkon anvertraut und dieser erhöhte das Schloss damals um ein Stockwerk.
Neues Schloss
Ein neuer Schlossflügel entstand erst unter Kristian Filip von Calm-Gallas in den Jahren 1773 – 1776 durch das Wirken des Baumeisters Johann Josef Kunze. Der zweigeschossige Bau im klassizistischen Stil entstand neben dem Nostiz-Flügel und man nannte ihn Neues, Sommer- oder auch Gartenschloss. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekam das Schloss einen viereckigen Turm, der das Neue Schloss mit dem Nostiz-Flügel verband und seine Mächtigkeit bildete eine neue Dominate im ganzen Schlossareal.
Schloss im Wandel der Zeit
Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr das Schloss zahlreiche Umbauten, die sein ursprüngliches Erscheinungsbild veränderten. Beispielsweise wurde die Umfriedung zurückgebaut (es blieb davon nur die nördliche Bastion bei der Kapelle erhalten) und Arbeiten in der Umgebung senkten das Gelände um ein ganzes Stockwerk ab, so dass der ursprüngliche Schlosseingang in das zweite Obergeschoss geriet und geschlossen wurde. Auch der großzügige Schlosspark mit seiner Ausdehnung von mehr als 4 Hektar wurde nach und nach von allen Seiten eingeengt, bis von ihm nur ein unbedeutender Rest übrigblieb.
Glasschloss
Bereits ab der Mitte des 19. Jahrhunderts diente das Schloss nicht mehr seinem einstigen Zweck, schrittweise zogen hier das Kreisgericht, eine Übernachtungseinrichtung der Schlossverwaltung, die Direktion der Staatlichen Forst- und Landverwaltung oder auch eine Hochschule ein. Goldene Zeiten erlebte das Schloss, als die Firma Skloexport hier eine einzigartige Musterausstellung für Böhmisches Glas einrichtete, die es auf der Welt kein zweites Mal gab. Dadurch erhielt das Schloss den Beinamen „Glasschloss“. Während einige andere Burgen und Schlösser von Feinden erobert wurden, erlebte unseres seinen symbolischen Fall, kurz nach dem Klirren der Schlüssel der Revolution. Skloexport stellte seine Tätigkeit ein, die Musterausstellung löste man auf und das Schloss geriet in Vergessenheit.
Gegenwart
Gegenwärtig gehört der Komplex einer privaten Firma und traditionell erwacht das Schloss nur zum Leben, wenn das Internationale Animationsfilmfestival ANIFILM stattfindet, das hier sein Festivalzentrum hat.
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