St. Adalbert Kirche, Liberec
Die Kirche des Heiligen Adalberts steht an der Stelle der ursprünglichen Holzkapelle, die mit dem Geld errichtet wurde, das die Einwohner von Ostašov als Entschädigung für ihre Leiden während des Siebenjährigen Krieges bekamen.
Holzkapelle errichtet mit Kriegsgeld
Die Einwohner von Ostašov besuchte früher die Gottesdienste im nahe gelegenen Liberec, bis die Gemeinde 1770 für die Leiden während des Siebenjährigen Krieges entschädigt wurde. Mit dem gewonnenen Geld bauten die Einwohner 1771 eine Holzkapelle, die sie dem Heiligen Adalbert weihten und eine Glocke kauften, die von Josef Pietschmann, einem Glockengießer aus Mikulášovice, gegossen wurde. Die Weihe der Kapelle wurde vom Dekan von Liberec, Anton Ignaz Kopsch, vorgenommen.
Backsteinkirche mit Kanonenkugeln
Die hölzerne Kapelle diente bis 1827, verfiel jedoch allmählich und wurde 1832–1833 zu einer Backsteinkirche umgebaut. Auf Wunsch des Besitzers der Herrschaft, Kristian Christoph Clam-Gallas, wurde der Ingenieur F. Effenberger mit dem Bau beauftragt. Als Erinnerung an den Siebenjährigen Krieg waren ursprünglich zwei Kanonenkugeln über dem Eingang der Kirche eingemauert, die später beim Wiederaufbau 1880 entfernt wurden.
Die Umwandlungen der Kirche
Im Jahr 1887 wurde die Kirche um eine Sakristei erweitert, eine neue Orgel aus Zittau wurde installiert und der Innenraum wurde zusätzlich mit einem hochwertigen neugotischen Altar mit einem Triptychon des Heiligen Adalberts, des Heiligen Josef und des Heiligen Antonius ausgestattet. Im Jahr 1913 wurde mit Mitteln aus der Kirchenkollekte der Innenraum ausgemalt und die Kirchenbänke repariert. Ende des letzten Jahrhunderts erlosch jedoch das Leben in der Kirche, es wurden keine Messen mehr gefeiert und das gesamte Gebäude sowie ihre Inneneinrichtung verfielen schrittweise.
Die Rettung der Kirche und die Pflege der Einheimischen
Im Jahr 2008 begannen die Einwohner von Ostašov zusammen mit Vertretern der Stadt, sich für die Rettung dieses Denkmals einzusetzen. Seit 2011 kümmert sich um die Kirche der Verein der Freunde von Ostašov, dessen Mitglieder hier Konzerte und andere Veranstaltungen organisieren, die die Kirche nach vielen Jahren der Untätigkeit wieder zum Leben erweckt haben. Gleichzeitig gelingt es ihnen, die Kirche langsam wieder in den Glanz und die Würde zurückzuversetzen, die diese Weihestätte verdient. Der Innenputz wurde erneuert, neue Beleuchtung und elektrische Leitungen wurden installiert, der ursprüngliche Kronleuchter wurde restauriert, das Harmonium, die Kirchenbänke und die Sakristeitüren wurden repariert, usw. Auf den ersten Blick ist auch die Instandsetzung des Turms mit einer neuen Uhr sichtbar, die die Zeit in 15-Minuten-Schritten anzeigt und von 7 bis 22 Uhr die Stunde schlägt. In Ostašov schlägt somit das alte Herz wieder...
Der heilige Vojtěch
Der heilige Vojtěch stammte aus der Familie der Slawnikiden, lebte im 10. Jahrhundert und ist im Ausland besser unter dem Namen Adalbert bekannt. Der heilige Vojtěch kämpfte gegen das Heidentum und trug zur Entwicklung des lateinischen Schrifttums bei. Er ist der Verfasser der ältesten tschechischen und polnischen geistlichen Lieder, von denen „Herr, liebe mich“ zu den bekanntesten gehört.