Kolossales Kolosseum

Einst gab es an der kaiserlichen Straße nach Frýdlant ein Gasthaus namens Luční výšina, das 1874 abbrannte und durch das Kolosseum mit dem größten Saal in dem gesamten Raum Liberec ersetzt wurde, der angeblich bis zu 3.000 Besucher fassen konnte. In den Jahren 1977-1980 wurde das Gebäude komplett umgebaut, wobei praktisch nur die Außenmauer erhalten blieb. Im vorderen Teil wurde ein Saal errichtet, der ehemalige Pferdestall wurde in ein zweistöckiges Restaurant umgewandelt, das ursprüngliche äußere Erscheinungsbild der Gebäude blieb insgesamt erhalten. 1984 brach erneut ein Brand aus, der das Hauptgebäude fast zerstörte, aber innerhalb eines Jahres waren die Schäden behoben und das Gebäude wieder in Betrieb.

Politische Arena

Das Kolosseum war im Laufe der Zeit ein Ort zahlreicher politischer und kultureller Versammlungen. Der gebürtiger Liberecer Karel Vacek erinnerte sich daran, dass sogar Deutsche gerne zu den Konzerten der tschechischen Blaskapelle hierher kamen. Zur Zeit des Aufstiegs der Henlein-Anhänger war das Kolosseum Treffpunkt antifaschistischer Organisationen, und während des Krieges beherbergte es französische Kriegsgefangene. In der sozialistischen Ära fanden hier verschiedene Versammlungen und Aktivitäten kommunistischer und gesellschaftlicher Organisationen statt, sowie Vorträge, Konzerte und Theateraufführungen.

Ein Ort der Hilfe und Unterstützung

Heute sitzt in dem Gebäude das MCU Kolosseum - ein gemeinnütziges Unternehmen, das soziale Leistungen für Menschen mit Behinderung anbietet. Neben der Vermietung von Räumlichkeiten betreibt es auch Behindertenwerkstätte, persönliche Assistenzdienste, barrierefreie Beförderung und mehr. Die Räumlichkeiten sind selbstverständlich für barrierefrei zugänglich.